Zusammenfasung

Was genau ist der Reparierbarkeitsindex?
Der Reparierbarkeitsindex (RI) ist ein gesetzlich vorgeschriebener Score, der angibt, wie einfach sich ein Produkt reparieren lässt. Ziel ist es, Elektroschrott zu vermeiden, Lebenszyklen zu verlängern und Konsument:innen beim Kauf fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Zum Start gilt der Index für zentrale Elektronikgeräte wie Laptops, Smartphones und Tablets – weitere Produktgruppen werden folgen. Der Index sendet ein klares Signal: Weg von Wegwerfprodukten, hin zu reparierbaren, zirkulären Designs.
Zeitplan und rechtliche Grundlage
Getrieben von EU-Zielen und Verbraucherwunsch nach Transparenz hat Deutschland zwischen 2023 und 2024 den Reparierbarkeitsindex in nationales Recht überführt. Verankert ist er im Rahmen der EU-Ökodesign-Verordnung und eng mit dem digitalen Produktpass verbunden.
Ab 2025 müssen alle relevanten Produkte, die in Deutschland verkauft werden, mit einer Reparierbarkeitskennzeichnung versehen sein. Hersteller und Händler sind für deren Richtigkeit und Sichtbarkeit verantwortlich.
Wie wird Reparierbarkeit bewertet?
Der Reparierbarkeitsindex basiert auf einer technischen Bewertung folgender Kriterien:
- Wie einfach lässt sich das Gerät zerlegen?
- Sind Ersatzteile verfügbar – und zu welchem Preis?
- Gibt es öffentlich zugängliche Reparaturanleitungen?
- Wird Software-Support über einen Mindestzeitraum garantiert?
Besonders gewichtet werden Bauteile, die häufig kaputtgehen: Akku, Bildschirm, Gehäuse, Hauptplatine. Am Ende steht eine Bewertung von A (sehr gut) bis E (schlecht), die für Verbraucher:innen sichtbar gemacht wird – etwa als Label im Handel oder als QR-Code mit Link zur EU-Datenbank EPREL.
Was müssen Hersteller jetzt tun?
Die Umsetzung beginnt mit einer soliden Selbsteinschätzung: Hersteller müssen ihre Produkte nach den offiziellen Kriterien bewerten und dokumentieren. Danach gilt es:
- Reparierbarkeit in der Produktentwicklung mitzudenken – z. B. durch modulare Bauweise und Standardschrauben
- Reparaturanleitungen zu veröffentlichen
- Ersatzteile für eine definierte Zeit vorzuhalten
- Jedes relevante Produkt korrekt zu kennzeichnen
Das ist keine reine Compliance-Aufgabe – es erfordert enge Abstimmung zwischen Design, Entwicklung, Logistik und Recht. Und es ist eine Chance, sich strategisch für langlebige Wertschöpfung aufzustellen.

Was bedeutet der Index für Händler:innen und Verbraucher:innen?
Händler:innen müssen die Kennzeichnung sichtbar machen – online wie im Laden. Verbraucher:innen sollen Reparierbarkeitsbewertungen leicht vergleichen können.
Für Käufer:innen bringt das echte Orientierung: Wie lange hält das Produkt? Wie teuer ist eine Reparatur? Statt zu raten, gibt es nun klare, vergleichbare Infos. Wer diese proaktiv kommuniziert, baut Vertrauen auf – und positioniert sich als Qualitätsmarke.
Wie Deutschland den Weg für zirkuläre Elektronik bereitet
Der Reparierbarkeitsindex ist mehr als ein Label – er ist ein Wendepunkt. Er fördert eine neue Reparaturkultur, bekämpft geplante Obsoleszenz und macht zirkuläres Design zur Pflicht statt Kür.
Marken, die hier früh vorangehen, sind nicht nur in Deutschland gut aufgestellt – sondern in der ganzen EU. Denn der digitale Produktpass und weitere Kreislaufregeln sind bereits auf dem Weg.
Was sollten Marken und Händler:innen jetzt tun?
Die Vorreiter:innen warten nicht auf Vorschriften – sie nutzen Reparierbarkeit als Wettbewerbsvorteil. Das bedeutet:
- Portfolio-Check: Welche Produkte erfüllen die Kriterien?
- Designprozesse anpassen: Modulare Bauweise, leichte Zerlegbarkeit
- Kommunikation: Reparierbarkeitsindex als Qualitätsversprechen nutzen
- Partner wie koorvi einbinden: für Rücknahme, Reparatur und Wiederverkauf
Der Reparierbarkeitsindex kommt. Die Frage ist nicht, ob man reagiert – sondern wie schnell daraus ein Geschäftsmodell wird.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Reparierbarkeitsindex und für welche Geräte gilt er?
Der Reparierbarkeitsindex bewertet, wie leicht sich Elektronikprodukte wie Smartphones, Laptops und Tablets reparieren lassen. Er wird in Deutschland ab 2025 verpflichtend eingeführt und soll helfen, Lebenszyklen zu verlängern und Elektroschrott zu reduzieren.
Wie funktioniert die Bewertung im Reparierbarkeitsindex?
Bewertet werden u. a.:
- Zerlegbarkeit des Produkts
- Verfügbarkeit und Preis von Ersatzteilen
- Zugang zu Reparaturanleitungen
- Dauer der Softwareunterstützung
Bauteile wie Akku, Bildschirm und Hauptplatine haben besonderes Gewicht. Das Ergebnis ist eine Einstufung von A (sehr gut) bis E (schlecht).
Ab wann ist der Reparierbarkeitsindex verpflichtend?
Ab 2025 gilt der Reparierbarkeitsindex für alle relevanten Produkte, die in Deutschland verkauft werden. Hersteller und Händler müssen ab dann alle Anforderungen an Kennzeichnung, Dokumentation und Transparenz erfüllen.
Was müssen Hersteller konkret tun?
Hersteller müssen:
- Reparierbarkeit bewerten und dokumentieren
- reparaturfreundliches Design umsetzen
- Ersatzteile bereitstellen
- eine korrekte Produktkennzeichnung sicherstellen
Welche Pflichten haben Händler:innen?
Sie müssen die Kennzeichnung sichtbar machen – auf Verpackung und Produktseite. Außerdem müssen sie QR-Codes bereitstellen, die auf Reparaturdaten im EPREL-Register verlinken.
Wie hilft der Reparierbarkeitsindex Verbraucher:innen?
Er ermöglicht fundierte Kaufentscheidungen: Wie langlebig ist das Produkt? Lohnt sich eine Reparatur? Die Kennzeichnung stärkt Transparenz und fördert nachhaltigen Konsum.
Wie unterstützt der Index die Kreislaufwirtschaft?
Er fördert Reparatur, Wiederverwendung und Ressourcenschonung. Das verlängert Lebenszyklen, senkt Emissionen – und passt zur EU-Strategie für nachhaltige Produkte.
Wie lässt sich der Reparierbarkeitsindex für Rücknahme und Wiederverkauf nutzen?
Marken können den Index aktiv kommunizieren und mit Rücknahme- und Refurbishment-Programmen verknüpfen. Plattformen wie koorvi helfen dabei, solche Prozesse effizient aufzusetzen – und Profit mit Reparierbarkeit zu verbinden.